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Nachhaltgkeit in der DZ HYP.
Genossenschaftlich. Sozial. Ökologisch.

Die DZ HYP Immobilienakademie widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit

29.03.2021

Die DZ HYP Immobilienakademie ist fester Bestandteil des fachlichen Weiterbildungsangebots der Bank. Sie wird gemeinsam mit der IRE|BS Real Estate Business School durchgeführt, einem der renommiertesten Weiterbildungsträger der Immobilienbranche. Seit 2010 haben bereits 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich aus Kolleginnen und Kollegen der DZ HYP sowie von ImmoPartner-Banken zusammensetzen, die Immobilienakademie absolviert. Die Immobilienakademie 2019/2020 hat sich gänzlich dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet.

Herr Jahn ist Senior-Referent Personal am Standort Hamburg und betreut die Immobilienakademie seit Anbeginn. Im Interview gibt er Einblicke in den gerade abgeschlossenen Jahrgang.

Herr Jahn, wieso hat sich die Immobilienakademie dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet?

Wir versuchen bei den Projektarbeiten immer ein Trendthema auszuwählen, das wir dann mit einer realen Projektentwicklung verbinden. Nachhaltigkeit hat auch losgelöst von der immobilienwirtschaftlichen Betrachtung einen immensen Einfluss auf uns, unser Leben und die Märkte, in denen wir uns bewegen. So kam es, dass wir Nachhaltigkeit als Leitmotiv der Immobilienakademie gewählt haben. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Immobilienakademie müssen immer einen Perspektivwechsel vornehmen und aus ihrer eigentlichen Rolle als Bänker oder Bänkerin in die Rolle eines anderen schlüpfen. In diesem Jahrgang waren sie gefragt, das Thema Nachhaltigkeit am Beispiel eines sehr großen, milliardenschweren Projekts aus Perspektive der Projektentwicklung zu betrachten.

Es galt, die bestehenden Planungen für das von der DZ HYP finanzierte Projekt „FOUR“ in Frankfurt aus Nachhaltigkeitssgesichtspunkten zu hinterfragen. Wieso wurde das Projekt ausgewählt?

Das Projekt ist in vielerlei Hinsicht einzigartig, so etwas gab es noch nicht in Deutschland. Es umfasst die Neuentwicklung des als Deutsche-Bank-Dreieck bekannten Areals mitten in der Frankfurter Innenstadt. Hier sollen vier Hochhäuser entstehen, daher der Projektname „FOUR“, die maßgeblich die Skyline der Frankfurter Innenstadt prägen werden. Das Projekt „FOUR“ ist mit dem Nutzungsprofil „Vertical Cities“ der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert. Dieses gibt Antworten auf die Herausforderungen von stark verdichteten Hochhausensembles und umfasst alle Themen des nachhaltigen Bauens wie Lage, Energieversorgung, Aufenthaltsqualität und Mischnutzung.

Zudem wurde im Rahmen des Projekts gemeinsam mit der DGNB ein Zertifikat für den Rückbau von Immobilien entworfen. Dieses soll Rückbauprozesse dahingehend unterstützen, dass Ressourcen im Kreislauf gehalten werden und negative ökologische Auswirkungen während des Rückbaus möglichst gering gehalten werden. Wie reiße ich einen Wolkenkratzer ab, damit vier neue entstehen? Das mag auf den ersten Blick nicht besonders nachhaltig klingen. Das Projekt hat genau diese Herausforderung sehr gut gelöst. Das zeigt klar, warum es sich lohnt, „FOUR“ unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten zu untersuchen. Das Projekt ist sehr groß und komplex und nichts, womit sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer täglich beschäftigen. Gerade deswegen gab es sehr viel zu lernen.

Was war der Auftrag und welche Herausforderungen galt es dabei zu bewältigen?

Die Aufgabe war es, das bestehende Projekt unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten kritisch zu hinterfragen und gegebenenfalls Alternativvorschläge zu machen. Die Prüfungskommission hat die Rolle der Bank übernommen, das heißt die Alternativvorschläge mussten am Ende natürlich auch alle finanzierbar sein.

Die Herausforderung lag aus meiner Sicht in der Größe und Komplexität von „FOUR“. Die Herausforderung war es, mit einem gewissen Abstand „von oben“ auf das Projekt zu schauen, Dinge einzuschätzen und Annahmen zu treffen. Das ist insbesondere in dieser Größenordnung sehr anspruchsvoll. Aber genau dadurch hat auch sehr viel Lernen stattgefunden. Die Grundidee ist nicht, zu lernen wie das eigene Instrument gespielt wird. Hier geht es vielmehr darum, das Konzert der Immobilienwirtschaft zu verstehen und eine ganzheitliche Perspektive des Markts einzunehmen. Und deswegen sind diese Aufgaben so wichtig. Es gilt dabei nicht nur, sich in die Lage des anderen hineinzuversetzen, sondern tatsächlich auch, aus dieser Perspektive eine Problemstellung zu lösen.

Was waren aus Ihrer Sicht die spannendsten Erkenntnisse?

Für mich persönlich war es insbesondere eine kleine Gesprächsrunde unter anderem mit den Verantwortlichen des Projektbaus. Hier wurde sehr deutlich, wieviel Herzblut und Ambition in der nachhaltigen Ausrichtung des Projekts steht. Der Anspruch des Projekts ist es heute zu antizipieren, was in Zukunft „State of the Art“ sein wird. Zudem wurde die feste Überzeugung betont, dass nachhaltige Immobilien nachgefragt werden und es ohne ein ernstgemeintes Commitment in der Sache und entsprechenden Zertifizierungen nicht funktioniert. Das hat natürlich auch Auswirkungen für uns als Bank in der Rolle als „Lieferant“ von Fremdkapital. Nachhaltigkeit ist ein Megatrend, den wir gerade als genossenschaftliches Institut ja auch in unserer Identität tragen.

Ausgelöst durch die besondere Situation rund um die Corona-Pandemie wollen Sie die Immobilienakademie neu konzipieren. Wie soll das neue Format aussehen?

Wir haben unser erfolgreiches Programm hinterfragt und entschieden, es neu zu konzipieren. Die Vorlesungsinhalte werden verändert und zunehmend digitalisiert. Die Immobilienakademie wird künftig eine hybride Veranstaltung sein mit Präsenzterminen, aber auch Vorlesungen, die live stattfinden, und Webcasts im Rahmen freier Zeiteinteilung. Zudem wird es neue, sehr niedrigschwellige Formate geben wie „Clubhouse“ oder „Out of the Box“. In diesen Formaten berichten Experten und Expertinnen in dem Bereich von ihrer Arbeit, und es kann ein Austausch stattfinden. Hier unterstützt uns die IRE|BS Real Estate Business School. Mit der IRE|BS haben wir wirklich einen erstklassigen Partner an unserer Seite, der sehr gut mit der Praxis vernetzt ist. Ich glaube, die neue Immobilienakademie wird besser als je zuvor. Was da jetzt herauskommt wird leichter steuerbar sein und die Qualität wird höher. Ich jedenfalls freue mich bereits auf den nächsten Jahrgang.

Vielen Dank für das Gespräch!

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